Hoffmeister auf Sanierungskurs – currentis berät Investor

Mai 6, 2021

Weiterer Gesellschafter steigt ein, aber 30 Kündigungen ausgesprochen

Schalksmühle – Mit der Verstärkung durch einen weiteren Gesellschafter, Abbau von Personal und Flächen am Standort am Ramsloh sowie Eingriffen ins Produktportfolio stellt sich die traditionsreiche Firma Hoffmeister Leuchten neu auf.

30 von 83 Arbeitsplätzen fallen in diesem Prozess mit Interessensausgleich und Sozialplan weg. Das ist die bittere Seite des Umbaus, über den die Geschäftsleitung, Altgesellschafter und neue Miteigentümer am Montag informierten.

Zusätzlich zur Familie Garnier, die nahezu alleiniger Gesellschafter des mittelständischen Unternehmens war, steigt voraussichtlich am 24. Juni die Mittelstandsbeteiligungsgesellschaft mbH, Osnabrück, kurz MB, beim Schalksmühler Leuchtenhersteller ein.

„Corona hat uns von den Füßen geholt“, hieß es beim Pressegespräch am Gewerbering. 2020 sei man extrem gut ins Jahr gestartet. Mit Beginn der Pandemie sei das Geschäft auf wichtigen Märkten „innerhalb von Wochen auf Null gefahren“. Beleuchtungsprojekte in Dubai, Katar und Saudi-Arabien platzten ersatzlos weg. Corona-Hilfen erhielt das Unternehmen nicht.

Der Ausweg für Hoffmeister war der Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung im vergangenen Jahr. Ziel sei gewesen, weiter arbeiten und nach einem Investor suchen zu können, wie Martin Buchheister, Rechtsanwalt aus der Lüdenscheider Sozietät Bergfeld und Partner und zuständig als Sachwalter, das Verfahren erklärt.

In Zusammenarbeit mit dem Büro Klepper und Partner aus Hagen, spezialisiert auf Sanierungsberatung, entstand der Insolvenzplan für das Unternehmen, der in der Gläubigerversammlung am 24. Juni Bestand haben muss. Die Aussichten schätze er als unbedingt positiv ein, machte Thorsten Klepper im Gespräch deutlich. Und der Insolvenzplan ist zugleich Voraussetzung für den Einstieg der Investoren aus Osnabrück.

Die Beteiligungsgesellschaft ist spezialisiert auf die Unternehmens-Übernahme aus Insolvenz oder in Fällen – wie bei Hoffmeister – wenn Potenzial vorhanden ist, aber besondere Schwierigkeiten vorliegen.

Der Einstieg „auf Augenhöhe“ mit dem Altgesellschafter sei „keine Übergangssituation, sondern strategisch angelegt“, machten Dr. Peter Friggemann und Friedrich Wilhelm Brinkmeyer seitens der MB deutlich.

Ohne ein Fortführungskonzept, das die laufenden Kosten reduziert, wäre der Einstieg nicht erfolgt, wurde aber ebenso deutlich.

„Hoffmeister 2.0“ ist der interne Begriff, in dem zum einen die wirtschaftliche Sanierung erfolgen soll, zum anderen in technologischer Hinsicht die Produktpalette überarbeitet wird. „Hochwertige Produkte und Dienstleistungen, Made in Schalksmühle und den Vogesen“ will Emanuel Garnier der Abwanderung europäischer Arbeitsplätze nach China gegenüberstellen. Das erfolgt über die Konzentration auf die Hauptsegmente wie die Ausleuchtung von Schwimmbädern, Museen, sakralen Gebäuden oder Industrie und Architektur.

Für die Kunden habe sich im Insolvenzverfahren nichts verändert. Hoffmeister, so die Botschaft Buchheisters, bleibe als verlässlicher Partner am Markt und sehe sich nun gestärkt durch den weiteren Gesellschafter, so der Sachwalter, der die Geschäftsführung in dem Prozess begleitet hat.

Quellenangabe: Lüdenscheider Nachrichten vom 04.05.2021, Seite 15

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